Ziel
Entwicklung eines offen zugänglichen Holzbausystems mit Bauteilkatalog, Berechnungen, Nachweisen und Beispielen zur Integration technischer Gebäudeausrüstung.
Aufgaben
- Grundlagen- und vertiefte Recherchen zum Stand der Wissenschaft und Technik über den gesamten Projektzeitraum
- Aufstellung eines Pflichtenheftes zur Einhaltung von Normung, Zertifizierungen und Zulassungsbestimmungen
- Auswahlverfahren, Evaluation und Adaption der zu entwickelnden Holzbausysteme
- Aufstellung eines Leitfadens
- Bedarfsuntersuchung zur Nutzung einer Kita und Schule mit öffentlicher Umfrage
- marktspezifische Erweiterung der Nutzung für andere öffentliche Gebäude
- Entwurf der systembedingten Planungsunterlagen in Abhängigkeit von Anwendung und Gebäudeklasse
Status Quo
Bei Ausschreibung und Vergabe öffentlicher Bauvorhaben erweisen sich u. a. gesetzliche Regularien als Hemmnis für die Holzverwendung. Beispielsweise werden öffentliche Bauwerke aus Holz oftmals als Sonderbauwerke der Gebäudeklassen 4 und 5 eingestuft. Für diese Gebäudeklassen sehen viele Landes-Bauordnungen erhöhte Brandschutzanforderungen vor.
Zudem gelten für öffentliche Gebäude erhöhte Anforderungen an den Schall- und den Feuchteschutz sowie an schadstofffreies Bauen.
Eine weitere Schwierigkeit für öffentliche Bauherren ist die Vorab-Entscheidung für eine der zahlreich auf dem Markt konkurrierenden Holzbauoptionen – etwa Holzrahmenbau, Raumzellen, Holz-Massivbau oder Systeme mit Holz-Verbundmaterialien.
Das Forschungsprojekt HO_SY will diese Problemstellungen mit offen zugänglichen, einfachen Holzbausystemen für öffentliche Gebäude beantworten.
Vorteile
Mit einem einfachen und offenen Holzbausystem, das Anwendungen für unterschiedliche Nutzungen ermöglicht und jedem Planer und Holzbaubetrieb zugänglich ist, kann die Holzverwendung bei öffentlichen Gebäuden gesteigert und damit ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.
Die standardisierte Holzsystembauweise stellt Planungsinstrumente für Fertigung und Montage, Rückbaubarkeit und Weiterverwendung aller Bauteile bereit, ohne auf gestalterische Individualität und Vielfalt zu verzichten. Das Holzbausystem berücksichtigt ökonomische und ökologische Aspekte und belegt die Wettbewerbsfähigkeit klimafreundlicher Holzbauten gegenüber herkömmlichen Bauweisen. Die Systeme sollen unkompliziert umsetzbar sein und Planern ebenso wie kleinen bis mittleren Zimmerei- und Holzbaubetrieben die Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen ermöglichen.
Projektdaten und -partner
Verbundvorhaben: Standard Holzbausysteme mit nachwachsenden Rohstoffen zur Förderung der Verwendung von Holz plus nachwachsende Rohstoffe bei öffentlichen Gebäuden
Teilvorhaben 1: Entwurf – Entwicklung – Nachhaltigkeit – Bilanzierung
Hochschule Wismar, University of Applied Science, Technology, Business and Design, Fakultät Gestaltung
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2220HV089A
Teilvorhaben 2: Systemmarketing – Überprüfung
Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V. (HDH)
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2220HV089B
Teilvorhaben 3: Systemanwendung – Durchführung – Optimierung
Haas Fertigbau GmbH
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2220HV089C
Teilvorhaben 4: Bauklimatik und Holzkonstruktionen
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig - Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur IBEA, Institut für Baukonstruktion und Holzbau iBHolz
https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2220HV089D
Projekt-Laufzeit: November 2021 bis Oktober 2024